Seidenblume

Seidenblumen als zeitlose und pflegeleichte Alternative zu ihren echten Vorbildern

Unter dem Begriff Seidenblumen werden der Natur nachkreierte künstliche Pflanzen zusammengefasst, die sich in Farbe, Form oder Textur kaum noch von ihren natürlichen Vorbildern unterscheiden lassen.

Heutzutage sind qualitativ hochwertige Seidenblumen nur nach eingehender Betrachtung von natürlichen Blumen zu unterscheiden.

 

Die Entstehung der Seidenblume

Fast 3000 Jahre Geschichte prägen die Seidenblumen-Produktion. In der Antike waren künstliche Blumen lange Zeit dem Adel vorbehalten.  

Italienische Nonnen brachten es im Mittelalter in der Herstellung zu wahrer Meisterschaft. Altäre und Heiligenbilder wurden als Zeichen besonderer Verehrung mit Kunstblumen geschmückt. Aus jahreszeitlich bedingtem Mangel an natürlichen Blumen schnitt man Blüten aus Stoffresten.

Der Sage nach wurde die Seidenblume im Buch der Könige im Kapitel „König Salomon und die Königin von Saba“ beschrieben. Damit Salomon sich als würdig erwies, wurde ihm u. a. ein Rätsel aufgetragen, indem er herausfinden sollte, welche der zwölf Lilien echt und welche künstlich seien. Um das Rätsel zu lösen, lies König Salomon Bienen in den Raum und beobachtete, auf welche Lilien sich diese niederließen.

Im 18. Jahrhundert etablierten sich künstliche Blumen als Schmuck und Beiwerk für Kleidung und Kopfbedeckungen immer mehr. Französische Auswanderer brachten die Blumenmacherei um 1780 nach Deutschland und gründeten in Berlin die erste Manufaktur.

Die Herstellung von Seidenblumen war eine leichte und saubere Tätigkeit und daher gerade bei Frauen sehr begehrt. Die Anfertigung von Seidenblumen war eine der wenigen Berufe, die es Frauen ermöglichten, selbst etwas Geld zu verdienen. In dieser Zeit begann auch der Wunsch, möglichst naturgetreue Seiden- und Kunstblumen zu fertigen. Da nur Männer voll geschäftsfähig waren, gründeten und leiteten sie die Manufakturen oder waren Verleger für die in Heimarbeit entstandenen Seidenblumen.

  • Durch die Baumwollindustrie im 19. Jahrhundert, welche neue Stoffe wie Atlas, Samt und Taft zur Verfügung stellte, wurde die Auswahl an Seidenblumen zudem vielfältiger.
  • Das Ziel der Herstellung von Seidenblumen ist die Fertigung möglichst naturgetreuer Produkte.
  • Einen neuen Höhepunkt erfuhren die Seidenblumen in den 60ern und 70er Jahren, während der Hippiezeit.
  • Reine Seidenblumen werden heutzutage wegen der kostenintensiven und aufwändigen Handarbeit nur noch von wenigen kleinen und spezialisierten Betrieben hergestellt und sind entsprechend teuer.

Herstellung von Seidenblumen

An den ursprünglichen Arbeitsschritten – stanzen, färben, formen, mit Appretur versehen, montieren und garnieren – hat sich bis heute nichts verändert. Spezielle Maschinen haben die Fertigung um einiges verbessert.

Heute werden Seidenblumen vor allem aus Polyester und Papier hergestellt. Ein Polyestergewebe ersetzt dabei oftmals die Seide. Das Polyestergewebe wird um es zu versteifen in Gelatine getränkt. Dann erfolgt das Schneiden oder Stanzen von Blüten und Blattformen. Ihre Form erhalten sie mit entsprechend gestalteten beheizten Pressen. Anschließend werden die Blüten- und Blattadern mit beheizten Pressen aufgedruckt.

Als nächstes erfolgt das Montieren der Blüten von innen nach außen. Zur Stabilisierung wird die Blume auf einen Stiel aus entsprechend eingefärbtem Material mit dünnem Metallstab aufgesetzt. Im letzten Produktionsschritt werden die Blätter angebracht.

Auf diese Weise hergestellte hochwertige Seidenblumen sind hauchzart und lebensecht, widerstandsfähig und langlebig, so dass man diese von ihren natürlichen Vorbildern aus der Natur kaum unterscheiden kann. Heute gibt es hohe Qualitätsunterschiede und ein Großteil der Seidenblumen kommt aus Fernost.

 

Zeitgemäße Dekorationen mit Seidenblumen http://www.deko-ideen24.de/seidenblumen-kunstpflanzen

  • Aus Seidenblumen kann man wunderschöne Erinnerungsstücke nachdekorieren. Der eigene Brautstrauß verwelkt, ein gleicher Strauß aus Seidenblumen bleibt eine wunderschöne Erinnerung an diesen Tag.
  • Mit Seidenblumen können dekorative, den unterschiedlichsten Events angepasste Blumenarrangements gefertigt werden.
  • Künstliche Floristik bedarf nur geringer Pflege und erfreut sie über Jahre. die Dauerfloristik setzt sich immer mehr durch. Blumensträuße, Blumenkränze, Blumengestecke, weihnachtliche Gestecke oder Adventskränze sehen durch die Verwendung unterschiedlicher Arten von Tannenzweigen, Beeren oder Blüten aus wie echt.
  • Seidenblumen geben Räumen wie einem Büro, einer Arztpraxis, Kanzleien, Restaurants oder der eigenen Wohnung eine persönliche Note und die Pflege ist denkbar einfach. Blätter und Stiele können abgestaubt werden, Seidenblüten können lauwarm abgebraust und zum Trocken kopfüber aufgehangen werden, damit Blüten und Blätter ihre Form behalten.
  • Für eine natürliche Optik sollten die künstlichen Blumen in einer Vase oder einem dekorativen Glas stehen. Statt Blumenwasser kann man alternativ das Gefäß mit dekorativem Granulat oder Dekosand befüllen. Das gibt der Blume auch mehr Stabilität.

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